Salon der Heimatgefühle


SALON DER HEIMATGEFÜHLE 2023

26. Oktober 2023
14:00-16:00 Uhr Gespräche mit Dialogspiel „about home“
16:00-16:30 Uhr Pause mit Strudelvariationen
16:30-18:00 Uhr Open Stage der Heimatgefühle

Teilnahme an einem oder mehreren Teilen möglich.
Grätzlzentrum Stuwerviertel, Max-Winter-Platz 23, 1020 Wien

Wir werden alle irgendwo geboren, wachsen irgendwo auf. Möglicherweise stark verwurzelt im Heimatland oder auch nicht, oder absichtlich anderswo, oder vielleicht nirgendwo. Vielen fällt es leichter sich im eigenen Grätzl oder in der ganzen Welt heimatlich zu fühlen als in einem Land, zum Beispiel in Österreich.

Es wird viel von Heimat gesprochen – doch: Was bedeutet es für jede*n von uns wirklich, sich „daheim“ zu fühlen? Wie fühlt es sich an, hier schon jahrelang zu leben und gleichzeitig immer (noch) als „fremd“ angesehen zu werden? Welches Heimatgefühl entwickeln Menschen, die aufgrund ihrer Gender-Identität ausgegrenzt werden? Wie wirkt es sich heute noch aus, wenn die eigenen (Groß)-Eltern Nazis bzw. Mitläufer*innen waren? Oder wenn sie einst hier ihr Zuhause hatten und dann fliehen mussten? Wie geht das überhaupt, sich an einem Ort (wieder) zu beheimaten, wenn der Ortswechsel freiwillig oder erzwungen war? Können wir auch viele Heimaten gleichzeitig haben? Oder ist Heimat immer da, wo unsere Füße gerade den Boden berühren?

Teresa erklärt den Spielplan beim Performancebrunch SPIAGLN 2021 – Foto: Julia Wesely

Der Salon der Heimatgefühle ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung am österreichischen Nationalfeiertag  –  jenseits staatlicher Feierlichkeiten erforschen wir im Gespräch, was eigentlich alles hineinspielt in die ganz eigene Beziehung zu einem oder vielen Orten. Das Team des Salons hat dafür das Dialog-Spiel “about home” entwickelt, das den vielen Facetten des kontroversiellen Begriffs „Heimat“ als auch unserer menschlichen kulturellen Vielfalt Raum gibt. Im Dialog erfahren Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten voneinander, was Daheim-Sein für Andere bedeutet. Heimatliebe, Zerrissenheit, Geborgenheit, Heimweh… alles ist willkommen.

Was alles schenkt dir ein Gefühl von „Heimat“, Ankommen, Daheim-Sein?
Willkommen zu einem gemütlichen Nachmittag mit dem Dialogspiel „about home“, Strudelvariationen und Open Stage.

Stimmen von Teilnehmenden der Vorjahre

“Das war ein ganz besonderer Tag, in einer von Euch wunderbar geschaffenen Atmosphäre. Ihr wart so achtsam mit uns Teilnehmern. Durch die Fragen in den kleinen Gruppen war es eine sehr intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Gegenüber. Ich war sehr berührt. Diese Art von Gespräche schaffen unglaubliche Nähe und Intensität auf einer feinen Ebene.”

„Gespaltenheit scheint in der einen oder anderen Form für viele Anwesende ein Thema zu sein. Das zeigt sich, als wir in der großen Runde beisammen sitzen und uns mitteilen. Neben dem Konflikt meiner Dialogspartnerin zwischen Stadt und Land (Tradition und Veränderung, Familienbande und Anonymität) höre ich von einem kulturellen Konflikt einer Jüdin, die ein halbes Jahr in Israel, ein halbes Jahr in Österreich lebt und sich weder hier noch da 100% zugehörig fühlt. Was sie beschreibt passt genau zu meinem Prozess zwischen Bengalen und Österreich/ Europa.“

Gespräche beim Salon der Heimatgefühle 2019 – Foto: Maria Noisternig

“Euer Salon war für mich unglaublich inspirierend, auf vielen Ebenen. Es entsteht eine wirkliche Verbindung, und das zu spüren tut sehr gut. Ich denke schon die ganze Woche immer wieder an die vielen intensiven Begegnungen und Gespräche.”

„Mit Interesse lausche ich der Mitteilung eines ex Transgender Mannes, einer als Mädchen geborenen Frau, die sich im geschlechtlichen Rollenspiel nicht eindeutig finden konnte. Sie beschreibt die inneren Reisen eines Menschen als gleichwertig der Bewegung im Außen. Solcherart sei sie auch zwischen Religionen gewandert und habe in der Gebetshaltung des Islam wahrlich eine Herzöffnung erfahren. Sie ist dankbar für die liebende Begleitung einiger Mitmenschen ohne die sie kaum durch ihre Krisen hätte hindurch gehen können.“

“Genial, eine neuartige Begegnungsform, eure Kombination aus Gesprächen, Workshop, Musik und Performance. Es öffnet mich und ermöglicht mir Zugang zu den Erfahrungen der anderen Menschen. Viiieeel lebendiger als alle Salons, die ich bisher kennengelernt habe!!!”

 

Spiel und Gespräche beim Salon der Heimatgefühle 2021 – Foto: Teresa Distelberger

ANMELDUNG

Der erste und zweite Teil des Nachmittags können unabhängig voneinander oder aufbauend aufeinander besucht werden. Anmeldung >>hier wäre nett, dann wissen wir wieviel Strudel wir in etwa brauchen. Spontane Gäste sind auch jederzeit willkommen.

BEITRAG

Der Salon der Heimatgefühle ist ein Geschenk. Wenn du uns von Herzen einen finanziellen Beitrag dafür geben magst, ermöglicht uns das, Reisekosten zu decken und erleichtert uns, diese Arbeit fortzusetzen. Dafür wird es vor Ort ein Körbchen geben.

 

TEAM

 

  • Initiatorin und Moderation: Teresa Distelberger 
    Filmemacherin und Künstlerin, geboren und wohnhaft in Wien, aufgewachsen am Land. Langjährige Beschäftigung mit Dialogischer Kunst, dem kontroversiellen Heimatbegriff und der Gestaltung von Begegnungsräumen.
  • Co-Hosting und Muse der ersten Stunde: Mario* Sinnhofer
    Solide Grundausbildung in Heimatgefühlen durch das Trachtengeschäft der Eltern und die täglichen Blasmusik-Proben des Großvaters. Ausbildungen in interpersoneller Kommunikation und zeitgenössischer Kunst führten zur Auseinandersetzung mit Trachten & Brauchtum in immersiven Performances und Dialogischen Kunstprojekten.
    www.mario-sinnhofer.xyz
  • Mitgründerin und Co-Hosting: Karoline Maria Wibmer
    Projektbegleiterin und Coach für Achtsamkeit, geboren und wohnhaft in Lienz. Erforscht und kontempliert u.a. subtile kollektive Zwischenräume und die Gründe warum sich Menschen in sich oder mit Anderen (nicht) Zuhause fühlen. www.karolinewibmer.com

 

HILFREICHE INFOS

SPRACHE

Die Standardsprachen sind Dialekt, Hochdeutsch und Englisch – hier werden wir für Übersetzungen in unterschiedlicher Weise Sorge tragen. Alle weiteren Übersetzungsbedürfnisse werden wir uns bemühen mit Hilfe von Händen, Füßen und der kollektiven Mehrsprachigkeit im Raum zu meistern.

DIVERSITÄT

Der Salon der Heimatgefühle ist offen für Menschen jeder Herkunft, jeden Geschlechts, jeglicher sexueller Orientierung, in jeglicher (Nicht-)Beziehungsform lebend und mit jeder körperlichen Besonderheit.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

REDEN ÜBER HEIMAT?

> HIER findest du einen kurzen Text, wie wir mit dem doch kontroversiellen Begriff „Heimat“ arbeiten – ein Disclaimer.

COVID19 MASSNAHMEN

Es gelten die aktuell geltenden Covid-Regeln zum Veranstaltungszeitpunkt.

 

Sollten noch Fragen offen sein, bitte einfach um eine Mail an teresa@artofco.com.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Skills: performance, socialart, workshop